Das diesjährige Dampffest fand am 17./18. Juni bei schönstem – ja fast zu warmem – Sommerwetter statt und konnte auch dieses Jahr mit einer neuen Attraktion aufwarten: Das Textilmuseum Neuthal mit seinen Spinnerei- und Webmaschinen war bei uns zu Gast; eine echte Bereicherung für unser Dampffest.
Natürlich war auch Bewährtes zu erleben, wie Dampfmaschinen unter Echtdampf, Modelleisenbahn und Traktor für Passagierfahrten, die Freunde der Dieselmotoren, Schmiede, die ihr Handwerk vorführten, und die beliebten Führungen in der Ausstellungshalle.
Für das Kulinarische war die Dampfchuchi zuständig und für’s Gemüt spielte die Volksmusikgruppe «Örgelischnupfer» auf.
Das Fest wurde wiederum hervorragend vorbereitet von Hermann Binder (Personal, Werbung), Andreas Faust (Infrastruktur und Attraktionen), Max Baumann (Finanzen und Kasse) sowie den weiteren Vorstandsmitgliedern unseres Vereins.
Schon früh musste das Datum festgelegt werden. Diesmal entschieden wir uns für ein Wochenende vor den Sommerferien, zumal zu der Zeit noch nicht alle konkurrenzierenden Veranstaltungen bekannt waren.
Die vielen anderen Veranstaltungen (gibt es im Sommer ein Wochenende, an dem nichts los ist?) und das schöne, warme Wetter waren mitunter Gründe für die kleinere Anzahl von Besuchern im Vergleich zu anderen Jahren. Immerhin fanden doch über 1000 Besucherinnen und Besucher den Weg zu uns.
Unser Ziel war es, den Gästen etwas Aussergewöhnliches zu bieten und uns weiter bekannt zu machen, ein Vorhaben, das uns zweifellos geglückt ist. Dabei ist es immer schwierig zu erreichen, dass die Einnahmen aus den Eintritten letztendlich die Ausgaben (Werbung, Attraktionen) übertreffen, zumal der Aufwand, ein solches Fest auf die Beine zu stellen, immens ist. Der finanzielle Erfolg widerspiegelte (dieses Jahr) die grossen Anstrengungen, die wir betreiben mussten, leider nicht ganz.
Trotzdem, wir durften uns über ein ruhiges, unfallfreies Dampffest freuen. Neben den - etwas älteren – Dampffreundinnen und -freunden besuchten uns wiederum viele junge Familien mit sehr interessierten Kindern.
Mit den neu revidierten Dampfmaschinen in der Ausstellungshalle, den Spinnerei- und Webmaschinen sowie den unter Dampf stehenden Maschine in der Aussenhalle konnten wir den Besuchern einen Einblick in die Anfänge der Industrialisierung und die Entwicklung der Textilindustrie vermitteln.
Immer wieder hörten wir, wie innovativ, weitsichtig und technisch hochstehend die damaligen Ingenieure und Handwerker ihre Maschinen bauten, die notabene teilweise nach über 120 Jahren immer noch funktionieren.
Auch wurden wir als Dampfzentrum gelobt für den Unterhalt und das zur Schau stellen der revidierten Maschinen. Der Stadtpräsident, Mike Künzle, der uns besuchte, hatte ebenfalls viel Freude an unseren Maschinen und an der Weiterentwicklung der Ausstellung.
Trotz des vielen Goodwills, den wir erfahren durften, müssen wir uns die Frage stellen, ob sich der jährliche Aufwand lohnt oder ob ein 2-Jahres-Rhythmus nicht zielführender wäre.
Auf jeden Fall darf festgehalten werden: Ohne die zahlreichen, fleissigen freiwilligen Helferinnen und Helfer beim Aufbau, der Durchführung und beim Rückbau ist eine solche Veranstaltung nicht zu stemmen. Dafür gebührt ihnen unser aufrichtiger Dank. Es wäre ihnen einfach zu gönnen, wenn der Aufwand sich schlussendlich auch in einem finanziellen Erfolg widerspiegelte.

Robert Notz